LD Alajuelense |
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21.11.2012, Estadio Alejandro Morera Soto, Primera División de Costa Rica |
Alajuela ist eine Stadt mit knapp 50000 Einwohnern, die die Hauptstadt einer gleichnamigen Provinz ist und etwa
zwanzig Kilometer von der Landeshauptstadt San Jose entfernt liegt. Der örtliche Fußballclub Liga Deportiva Alajuelense
gehört zum erfolgreichsten, das der Vereinsfußball in Costa Rica zu bieten hat und konnte insgesamt 27 Meisterschaften
sowie zweimal den CONCACAF Champions Cup und dreimal die Copa Interclubes gewinnen. Erfolgreicher ist da
nur das als Lokalrivale verstandene CD Saprissa, das 29 mal Meister wurde, aber Alajauelense hat vier der letzten
drei Meistertitel gewonnen und schickt sich so an, Saprissa den Rang abzulaufen. Aktuell führen die beiden Rivalen
einmal wieder punktgleich die Tabelle der Primera Division an, doch Alajuelense hat ein Spiel in der Hinterhand und
könnte am heutigen Mittwoch im Spiel gegen das Mittelfeldteam von Pérez Zeledón alleiniger Tabellenführer
werden. Aber auch die Gäste benötigen die heutigen Zähler, denn man hat inklusive der Partie in Alajuela noch zwei
Spiele zu absolvieren und liegt fünf Punkte hinter dem letzten Playoffplatz, den der Limón FC einnimmt, kann also
nur mit einem Sieg beim Tabellenführer seine Chance auf das Erreichen der Endrunde wahren.
Bereits nach vier Minuten kommt LDA zur Führung, als die Gäste bei einem Freistoß von links außen nicht aufpassen
und Christopher Meneses Barrantes am fünf Meterraum völlig alleine lassen, eine Chance, die sich der
Außenverteidiger nicht entgehen läßt, der das Leder per Kopf wuchtig ins Tor befördert. Zwei Minuten später
fordern die Hausherren vergeblich Elfmeter, und auch in der Folge bleibt man das bessere Team, so daß es ziemlich
überraschend kommt, daß die Gäste in der 23. Minute ausgleichen können. Es ist ein sehenswerter Treffer, der
aus der ersten Torchance für Pérez Zeledón resultiert, bei dem Luciano Bostal einen Paß von rechts direkt nimmt
und vorbei am verdutzten Patrick Pemberton Bernard langen Eck des Tors der Hausherren unterbringt. In der zweiten
Hälfte will es Alajuelense noch einmal wissen, und man kommt zu mehreren hochkarätigen Chancen, die beste nach etwas mehr
als einer Stunde, als Allen Guevara Zúniga schön freigespielt wird und das Leder knapp am Tor vorbei schiebt. In
der 72. Minute hilft ein Foulelfmeter, der wohl berechtigt ist, wobei man sagen muß, daß die Spieler beider Teams
eher leicht zu Boden gehen. Wie auch immer verwandelt Alvaro Sánchez Alfaro mit einem mittigen Schuß unter die
Latte und sichert so den Sieg für LDA, denn die Gäste bringen keine Kraft mehr für eine Schlußoffensive auf.
Das Stadion ist gut gefüllt bei der heutigen Partie, wobei sich der aktive Fanblock der Gastgeber im Außenbereich
einer Längsseite einfindet. Hier wird kein besonderes Intro geboten und überhaupt legt man zumindest am heutigen
Tag wenig Wert auf jede Form optischen Supports, sondern übt sich lieber in Trommeln und gelegentlichem Gesang,
wobei man nach dem 2:1 auch ein oder zweimal den Rest des Stadions zum Mitmachen bewegen kann. So kommt eine ganz
anständige, aber wenig spektakuläre Stimmung zusammen, bei der die Anlage komplett in der Hand der LDA-Fans ist,
denn Anhänger aus der etwa 130 Kilometer entfernten Hauptstadt der Provinz Pérez Zeledón, San Isidro de el
General, sind heute nicht anwesend oder fallen zumindest nicht weiter auf.
Das Estadio Alejandro Morera Soto wurde zwischen 1938 und 1942 erbaut und ist seitdem die Heimspielstätte von Liga
Deportivo Alajuelense, das 1921 zu den Gründungsmitgliedern der Primera División gehört hatte. Den aktuellen
Namen erhielt die Anlage 1966 nach dem berühmtestesten Fußballer Costa Ricas, der unter anderem beim FC Barcelona
gespielt hatte und 1995 verstorben ist. Die seit Juli 2009 mit einem Kunstrasenbelag versehene
Anlage hat durchaus ihren Charakter, gerade weil sie ein wenig
zusammengestückelt aussieht. Eine Längsseite und ein Hintertorbereich verfügen über eine Überdachung und - im Fall
der Längsseite nur im oberen Bereich - Schalensitze, während der Rest des Stadions formal ebenfalls nur Sitzplätze
zu bieten hat, die allerdings einfach auf den hohen Betonstufen eingezeichnet sind. Dazu kommt ein breites Angebot an
Ständen, an denen Fanartikel, Speisen und Getränke zu bekommen sind, wobei auch eine große US-amerikanische
Pizza-Kette zu finden ist - wer kein Geld mehr hat, kann sich an einem im Stadion aufgestellten Geldautomaten mit
Nachschub versorgen.
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